Begegnung mit Geschichte
Holocaust-Zeugin Eva Erben teilt ihre bewegende Geschichte
In einer bewegenden Schulveranstaltung, die am 21. November 2023 in der Schwabenhalle in Fellbach stattfand, hatten die Schülerinnen und Schüler der Klassen 9 und 10 der Realschule und die Lerngruppen 10 der Gemeinschaftsschule des Schulverbunds Süßen die einzigartige Gelegenheit, einer Zeitzeugin der dunkelsten Kapitel der Menschheitsgeschichte zuzuhören. Die Holocaust-Überlebende Eva Erben teilte ihre erschütternde Lebensgeschichte mit den Jugendlichen.Die Schulveranstaltung hatte das Ziel, den Schülerinnen und Schülern einen persönlichen Einblick in die Geschichte des Holocaust zu geben und die Bedeutung von Toleranz, Respekt und Erinnerung zu betonen. Die Anwesenheit von Eva Erben, die ihre eigenen Erfahrungen während der Zeit des Zweiten Weltkriegs teilte, verlieh der Veranstaltung spürbar eine besondere und nachhaltige Wirkung.Eva Erben, geboren 1930 in Prag, überlebte die Schrecken des Holocaust und berichtete den Schülern von ihren persönlichen Erfahrungen, die sie beispielsweise in Ausschwitz und auch auf dem Todesmarsch machen musste, aber auch davon, wie sie ihren Mann, mit dem sie knapp 70 Jahre zusammen war, in Theresienstadt kennenlernte und nach dem Krieg in Prag wiedersah. Wie man Hass begegnet, war eine der Fragen von Schülerseite. „Liebe ist die beste Medizin“, ihre Antwort und dabei lacht die 93-Jährige aus ihren strahlenden, wachen Augen.Die Geschichte der Zeitzeugin diente als lebendige Erinnerung an die Grausamkeiten der Vergangenheit und soll auch als eindringlicher Appell verstanden werden, die Werte der Menschlichkeit und des Mitgefühls hochzuhalten.Die Veranstaltung war aber nicht nur in der Vergangenheit behaftet, auch aktuelle Themen und Geschehnisse aus der Weltpolitik wurden durch Schülerinnen und Schüler der umliegenden Schulen von Fellbach angesprochen.Der Schulverbund Süßen bedankt sich herzlich bei Eva Erben für ihre bewegenden Worte und ihre Bereitschaft, ihre Erfahrungen zu teilen. Solche Veranstaltungen sind entscheidend, um sicherzustellen, dass die Erinnerung an die Schrecken der Vergangenheit lebendig bleibt und die Jugendlichen in die Verantwortung für eine friedliche Zukunft nehmen.Die Veranstaltung in Fellbach wird zweifellos in den Köpfen der sichtlich bewegten Schülerinnen und Schüler sowie ihrer Lehrerinnen als ein bedeutender Meilenstein in ihrer Bildungserfahrung verweilen. Und in diesen Zeiten wichtiger denn je sein.
Text: Antje Tramacere
Bilder: Antje Tramacere, F. Raaf