Ungarnbesuch 2022
30 Jahre Partnerschaft, das ist schon etwas Besonderes. Seit nun mehr über 30 Jahren besteht die Schulpartnerschaft zwischen der Zimándy Àltànos Iskola in Törökbálint/Ungarn und der Gemeinschaftsschule Süßen.
Eigentlich sollte 2019 der 30jährige Schüleraustausch stattfinden, aber da war Corona.
Dieses Jahr nun war ein Austausch wieder möglich – und so erreichten 19 ungarische Schüler mit ihren Begleitlehrern Gabriella Palko, Balás Palko, Livia Megyeri, David Icsak und Gabi Ujszaszi am Freitagabend die Bizethalle in Süßen.
Der Empfang war riesig: Unsere deutschen Gastgeberschüler rannten freudestrahlend dem ungarischen Bus entgegen, der sich gerade durch parkende Kleinbusse und abgestellte Fahrzeuganhänger den Weg zur Halle bahnte. Man kannte sich schon. Schon im Vorfeld hatten wir „Steckbriefe“ ausgetauscht und über Internet Kontakt miteinander aufgenommen.
Der erste Ausflug ging am nächsten Tag nach Karlsruhe. Wir besuchten dort das ZKM, ein Museum für digitale Kunst. Nach der sehr interessanten Führung, die die vier Höhepunkte der Ausstellung zeigte, durften die Schüler auf eigene Faust die Ausstellung erkunden. Die Begeisterung war groß, die zur Verfügung stehende Zeit viel zu kurz.
Weiter ging´s zum Karlsruher Schloss. Dort erzählte Marktgraf Karl I. über einen Videofilm die Geschichte des Aufbaues seines Schlosses. Vom Turm aus hatte man dann einen wundervollen Rundblick über Schlossanlage und Stadt Karlsruhe. Zwei Eiskugeln pro Schüler kühlten die Gemüter etwas ab, denn es war sehr heiß.
Der nächste Tag war der Familientag. Ungarische Kinder und ihre deutschen Gastfamilien durften selbst etwas unternehmen. Es wurden Bäder besucht, Spielplätze, die Wilhelma. Es wurde gegrillt, gewandert, Fahrrad gefahren.
Die Rückmeldungen waren durchgängig begeistert.
Am Montag besuchte die deutsch-ungarische Schülergruppe die Schule. Schulleiter Frank Hiller führte die Lehrergruppe durch die Realschule, die Schüler folgten Konrektor Gerd Dengel durch die Gemeinschaftsschule. Danach besuchten die Schüler mit den Gästen ihre Klassen und nahmen am Unterricht teil. Das Essen in der Mensa schmeckte allen. Am Nachmittag gab es noch ein Sportprogramm unter Führung von Tibor Schneider und Kai Hauser.
Der Dienstag fing etwas später an. Alle Schüler fanden sich im Lernatelier der GMS ein. Jeder Schüler ausgestattet mit einem Instrument erhielt eine Percussion-Session-Einführung. Schulsozialarbeiter Tibor Schneider und der Csembe-Spieler Bruce Omondi Okoth übten mit dieser deutsch-ungarischen Gruppe einige Musikstücke ein, die bei der Abschiedsfeier am Abend aufgeführt wurden.
Schon war die Zeit des Austausches vorbei. An die Zeit der 30jährigen Partnerschaft mit ihren Anfängen erinnerte die scheidende Schulleiterin der Zimándy-Schule, Frau Gabriella Palko. Auch der Schulleiter des Schulverbundes Süßen zählte fünf Punkte auf, weshalb so ein Schüleraustausch wichtig ist. Unter anderem nannte er das Kennenlernen einer fremden Kultur und wie sinnvoll es ist, sich mit einer fremden Sprache auseinanderzusetzen.
Das Programm war bunt und bot jedem etwas. Die Trommelgruppe unter Tibor Schneider eröffnete den Abend. Danach zeigte die Theatergruppe von Frau Katja Ihring-Terzo ihr Können und krönte das Dargebotene mit einem Freiheitslied. Der Höhepunkt jedoch war die Darbietung der ungarn-deutschen Trommler. Die Eltern sprangen von den Stühlen und klatschten begeistert mit. „Was alles möglich ist mit nur drei Stunden Vorbereitung!“ meinte begeistert eine Trommlerin.
Die Abreise am nächsten Morgen war von vielen Tränen begleitet. Viele Freundschaften sind entstanden. Erfahrungsgemäß werden sie halten – bis zu den Sommerferien, bis zum nächsten Austausch, manche fürs ganze Leben.
Text: B. Schoder